ROMAN UNTER PSEUDONYM
ca. 432 Seiten, VÖ: 20. Mai 2021
Ich erinnere mich noch genau an den heißen Augusttag, als ich mit der Agentin Petra Hermanns in einer Pizzeria in Frankfurt-Bornheim saß und sie mich fragte, ob ich mir vorstellen könne, einen Inselroman zu schreiben. Es dauerte ein paar Wochen, ehe ich in den unzähligen Reiseführern, die ich über Spiekeroog bestellt und auf der Suche nach der Geschichte gewälzt hatte, das kleine Fadenende fand, an dem ich zog: das Friederikenwäldchen und seine Überflutung im Jahr 1962.
Das Meer hören, die Liebe sehen, die Wahrheit sagen: Im Leben von drei ganz unterschiedlichen Frauen wird die Reise nach Spiekeroog zu einem Wendepunkt.
Seit ihrer Kindheit war Rieke nicht mehr auf Spiekeroog, doch nun erscheint ihr die Insel als einziger Ausweg. Die Erkenntnis, dass ihre Ehe am Ende ist und der darauffolgende Hörsturz bringen Rieke dazu, endlich innezuhalten. Wo sollte das besser gehen als in ihrem Stranddistelhaus auf der „Insel der Stille“?
1962 möchte Viola ihre kranke Mutter vor der herannahenden Sturmflut in Sicherheit bringen, aber diese weigert sich. Viola möchte endlich wissen, was auf der Insel geschehen ist: Warum würde ihre Mutter eher sterben, als die Insel zu verlassen?
Im Frühling 1933 überzeugt Silvia ihren Mann Joachim davon, nach Spiekeroog zu flüchten. Da er als kritischer Journalist ins Visier der neuen Machthaber geraten ist, hoffen sie nun, sich auf der ruhigen Insel verstecken zu können …
Autorin
Lina Behrens (*1983) wuchs zwischen sanft geschwungenen Weinbergen auf, liebt jedoch das Meer, seitdem sie es das erste Mal gesehen hat. Die Nähe zu jeder Art von Gewässer macht sie schlagartig zufrieden – ein Grund, warum sie sich vor einigen Jahren Hamburg als Heimat aussuchte. Dort lebt und arbeitet sie als freie Autorin, wenn sie nicht gerade durch die Welt reist und Geschichten sammelt. Mit den ost-friesischen Inseln verbindet sie eine besondere Erinnerung an Familienurlaube ihrer Kindheit. In die Insel Spiekeroog verliebte sie sich Hals über Kopf, als sie für die Recherche zu »Das Stranddistelhaus« in einem nasskalten Februar auf die Insel kam und am liebsten nie wieder gegangen wäre.