Abschied ohne Tränen

GHOSTWRITING
ca. 368 Seiten, VÖ: Oktober 2015

Was tun, wenn sich die eigene Mutter den Tod wünscht? Anett Gräfe hat das erlebt. Ihre Mutter wird in einen schrecklichen Autounfall verwickelt und ist vom Kopf abwärts gelähmt ans Bett gefesselt. Sie kämpft, doch irgendwann will sie sterben – und ihre Tochter soll ihr helfen. Neben vertraulichen Gesprächen stellte mir Anett Auszüge aus ihren Tagebüchern zur Verfügung. Es entstand ein herzergreifendes und persönliches Memoir, das für den selbstbestimmten Tod plädoyiert.

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Der letzte Schritt: der schwerste

„Frau Gräfe, sind Sie bereit?“
„Ja.“ Mama klingt ganz ruhig.
„Also, ich stelle Ihnen noch drei Fragen“, erklärt die Ärztin. „Bitte beantworten Sie diese laut und deutlich. Warum sind Sie hier?“
„Weil ich sterben möchte.“
„Wissen Sie, was passiert, wenn Sie den Hebel“, sie deutet auf den kleinen Schalter, „mit dem Kinn berühren?“
„Ja, dann werde ich sterben.“
„Wenn Sie das möchten, dann dürfen Sie das jetzt tun.“

Es hat viele Monate gedauert, bis Anett Gräfe den Wunsch ihrer Mutter akzeptieren konnte. In ihrem Buch erzählt sie auf beeindruckend offene und sehr berührende Weise, warum alle ihre Bemühungen, die Mutter im Leben zu halten, nicht fruchteten, wie schwer es ihr fiel, die Sterbehilfe zu organisieren – und warum sie ihrer Mutter nie so nah war wie bei ihrem Tod.

Leseprobe

Autorin

Anett Gräfe, 1981 in Zittau geboren, ist in Konstanz aufgewachsen. Nach ihrem Studium der Wirtschaftspädagogik hat sie einige Jahre als festangestellte Projekt- und Eventmanagerin gearbeitet, bevor sie sich selbstständig gemacht hat. Sie wohnt in Kreuzlingen, Schweiz.